Roadtrip Skandinavien – Teil 3

Tag 9 (Freitag)- Alles kommt anders als man plant..

Der nächste Tag begann für mich mit einer Runde Yoga und einer kleinen Meditation. Es war unglaublich wichtig für mich, mich wieder zu zentrieren und zurück in meinen Körper zu kommen.

Wir dürfen nicht vergessen: wir machen keinen Urlaub – wir reisen. Für mich persönlich sind das zwei komplett unterschiedliche DInge. Und Reisen, so wunderschön wie es ist, ist auch sehr anstrengend. Komplett raus aus deiner Routine, jeden Tag neue Herausforderungen, neue Abenteuer und nie wissen, was als nächstes kommt. Trotzdem ist es für mich die allerschönste Form des Erlebens und ich ziehe es jedem All-inklusive-Urlaub vor. Immer. Es macht was mit mir und ich kenne kein vergleichbares Gefühl.

Heute haben wir uns eine größere Route gesetzt. Wir wollen fast bis an die Grenze nach Norwegen fahren. Genauer gesagt, nach Ritsem. Das liegt ganz in der Nähe von einem rieeeeeesigen Nationalpark, zu welchem man auch nur übers Wasser oder mit dem Hubschrauber hinkommt. Das Gebiet ist soooo riesig, dass es dieses Mal für uns nicht in Frage kommt. (but maybe next time <3)

Unser Ziel ist es, in den nächsten Tagen zu einem Wasserfall in der Nähe von Ritsem zu wandern.

Aber jetzt wird erstmal gefahren. Knapp 600km ist die komplette Route.

Auf dem ersten Teil der Strecke bemerkten wir dann, dass sich unter dem Jeep Ölflecken befinden. Kurz vor der Reise hat der Jeep einen Ölwechsel bekommen. Wir hoffen sehr, dass es davon kommt…

Da uns die Sache dann doch nicht ganz geheuer war und wir wirklich (so wie es für uns aussah) eine große Menge Öl verloren, haben wir noch versucht, eine Werkstatt aufzusuchen. Diese haben wir zwar gefunden, jedoch war sie natürlich an einem Freitag-Nachmittag und dann noch am Midsomer-Wochenende schon geschlossen. Ein junger Mitarbeiter war aber tatsächlich noch da und schaute kurz unters Auto. Er bestätigte uns, dass es wirklich viel Öl ist und er heute nicht genau nachschauen kann und er uns rät, am Montag in die Werkstatt zu gehen.

Da saßen wir nun und waren etwas geknickt.. weiterfahren war für uns keine Option, da wir echt nichts risikieren wollten. Wir entschieden uns dann also, unsere Reise anzuhalten und uns einen Stellplatz fürs Wochenende zu suchen.

Und da sind wir wieder beim Thema vertrauen… wir haben so einen unglaublich wunderschönen Stellplatz gefunden, mitten am Strand an einem See. Traumhaft!!
Wir haben dann noch Wraps gegessen und den „Sonnenuntergang“ genossen und sind dann schnell ins Bett gehüpft.

Tag 10 (Samstag)- Sonne PUR, Pause, Handbremse einlegen

Der Midsomer-Samstag startete mit der allerschönsten Sonne und vieeeel Wärme. Es war einfach traumhaft, an diesem Stellplatz mit Strand und Wasser aufzuwachen und dazu den perfekten Sommertag zu haben. Wir mussten lachen, da wir, wenn wir wie geplant weitergefahren wären, in ein eiskaltes Gebiet gekommen wären.:D Wieder einmal, ALLES ist genau richtig geschehen.

Für mich gabs erstmal wieder eine Runde Sport. Danach ging es in den wundervollen See zum abkühlen und waschen. Eiskalt aber so wohltuend. Nach dem wir gefrühstückt haben, ging es ans Wäsche waschen. Das war bitter nötig. Ansonsten bestand der Tag aus Sonnen, Podcast hören, Bilder machen, Wasser auffüllen. 

Es fühlte sich an, wie ein ankommen und Pause machen. Und wir beide haben gemerkt, dass es nach mittlerweile über einer Woche durchreisen echt genau das richtige war. Abschalten und nichts tun. 

Tag 11 (Sonntag)- Man muss auch mal was anderes machen!

Als Ausgleich für den wundervollen Sonnentag gab es nun heute Regen. Den ganzen Tag Regen. Regen und Wind. Regen und Kälte.

Nachdem wir uns aus dem Zelt gepellt, gefrühstückt und Kaffee getrunken haben, haben wir uns kurzerhand entschlossen wieder ins Zelt zu gehen. 😀 Noch einmal Wäsche gewaschen und gehofft, dass sie irgendwie trocknet, ging es dann in die Schlafsäcke. Eingekuschelt, bei Regen draußen haben wir den ganzen Sonntag nur rumgelegen und Filme geschaut.

Das passt eigentlich gar nicht zu unserer Natur und niemand von uns kann sich daran erinnern, wann er dass das letzte Mal gemacht hat. Aber ey, das war soooooooo gemütlich! Das hat definitiv zum Pause-machen-Wochnenende gepasst.

Abends hab ich dann schnell ne Reispfanne mit Pilzen, Bohnen und Hafersahne gekocht, die wir ebenfalls im Bett schnabuliert haben.

Dann ging es auch schon schlafen, denn am nächsten Morgen wollten wir um 7 bereits in der Werkstatt sein.

Tag 12 (Montag)- Entscheidungen

Punkt 7 in der Werkstatt in Sorsele angekommen, hat uns direkt ein lieber Mitarbeiter empfangen und angefangen, an dem Auto rumzuschauen. Dabei wurde festgestellt; JA es verliert Öl, ABER keine Ahnung woher es kommt. Daür müsste mehr ausgebaut werden und mehr Zeit beansprucht werden und die Werkstatt hätte nicht mehr Zeit. FUCK. Was nun?

Es wurde uns angeboten, am nächsten Morgen wieder um 7 Uhr zu kommen, da könnten sie uns reinquetschen. Okay…also noch eine Nacht hier bleiben. Oder doch den ADAC anrufen und das Auto nach Hause bringen lassen? Dann wäre die Reise beendet und wir müssten nurnoch schauen, wie wir heimkommen. Aber nein, das wollen wir auf keinen Fall. Wir machen weiter!!

Während wir dann in einer unglaublich süßen Bäckerei, welche von Schweizern geführt wird (Princess Bakery) ein Brötchen und Zimtschnecken genossen, entschieden wir uns, auf den Campingplatz zu gehen und am nächsten Morgen dann wieder in die Werkstatt zu fahren.

Wir bummelten dann noch ein bisschen in Sorsele, welcher ehrlicherweise kein besonders schöner Ort ist.

Um 12 Uhr konnten wir auf dem Campingplatz einchecken und wurden herzlich von den Betreibern, Jens und Sandra (welche aus Deutschland kommen und sich seit 12 Jahren in Schweden befinden) begrüßt wurden.

Das Wetter spielte dann zum Glück auch soweit mit und wir gingen noch einkaufen, um unsere Vorräte aufzufüllen. Danach gabs noch ne Runde Sport, lecker Weißwein und Kartenspiele. 😀 Nachdem es dann anfing zu regnen und es echt kalt wurde, gönnten wir uns ne ultra lange-ultra heiße Dusche. Als Abendessen gabs Burger und danach ging es dann recht schnell ins Bettchen, da wir ja wieder um 7 Uhr an der Werkstatt sein wollten, also um 6 Uhr aufstehen.

Diese Freunde trafen wir unterwegs und es war sooooooooooo cool!!!!

Stay tuned! Im nächste und voraussichtlich vorletzten Teil erfahrt ihr, wie wir unsere Pläne über Bord geschmissen haben und wohin es uns führte. So viel sei schon verraten: das war das unglaublich schönste, was ich bis jetzt in meinem Leben erfahren durfte. <3

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